no business for dogs ist ein Hybrid aus mäandernder Improvisation und dem Willen zur Struktur, geformtem Chaos und zerbrechender Ordnung, subtiler Kraft und dramatischer Fragilität. Die ungewöhnliche Besetzung mit 3 Innenraumklavieren und 2 Schlagzeugen eröffnet ein mächtiges klangliches Spektrum. Hier sind sensible Musikerinnen auf der Suche nach noch nicht betretenem klanglichem Terrain und scheuen dabei vor nichts zurück, seien es klassische (Song-)Strukturen, oder die Anziehungskraft des bisher gänzlich Unerhörten.
Die Perkussivität der Instrumente führt zu rhythmisch vielschichtig verwebten Texturen, die mal energetisch pulsieren, mal bizarr ausfransen, aber stets frisch klingen. Da kann es schon mal fast gespenstisch still werden, um kurz darauf in einen befreienden klanglichen Mahlstrom auszubrechen.
Eine unbeugsame Spannung im Ausdruck und ein starker Wille zur Form prägt die Dynamik im Zusammenspiel der Protagonistinnen. Aus scheinbarer Ruhe oder Ruhelosigkeit werden plötzlich unkonventionelle aber deutliche Dramaturgien erkennbar, minimalistisch oder rhapsodisch, reduziert oder opulent.
(Stephan Sperlich)